Die Wanderreise führt uns in den südlichen Teil des Landes, nahe der Grenze zum Iran. Diese Region ist bekannt für ihre atemberaubende natürliche Schönheit und die vielfältigen kulturellen Einflüsse.
Die geopolitische Lage Armeniens ist einzigartig komplex: Das Land liegt an der Schnittstelle zwischen Osteuropa und Westasien und grenzt an die Türkei, Aserbaidschan, Georgien und den Iran. Diese strategische Lage hat Armenien historisch zu einem Brennpunkt regionaler Machtkämpfe und Spannungen gemacht. Die Beziehung zwischen Armenien und der Türkei ist besonders belastet und von einer tragischen Geschichte geprägt, einschließlich des Völkermords an den Armenier*innen während der osmanischen Ära, der die diplomatischen Beziehungen weiterhin beeinflusst und eine Quelle ungelöster Konflikte darstellt. Zudem hat der anhaltende Konflikt um die Region Bergkarabach, die überwiegend von ethnischen Armeniern bewohnt ist, aber international als Teil Aserbaidschans anerkannt wird, die geopolitische Lage Armeniens weiter verkompliziert. Obwohl 2020 ein Waffenstillstand erzielt wurde, bestehen die Spannungen fort, und 2023 startete Aserbaidschan eine groß angelegte militärische Offensive, die zur Zwangsvertreibung von Tausenden ethnisch armenischen Menschen führte.
Armenien wird jedoch nicht nur von seinen Herausforderungen geprägt. Das Land kann auf ein reiches kulturelles Erbe verweisen, das Literatur, Musik, ein einzigartiges Alphabet und eine köstliche nationale Küche umfasst. Darüber hinaus sind die atemberaubend schönen Naturlandschaften Armeniens, besonders im Süden, wirklich bemerkenswert.
Auf unserer Reise werden wir das südliche Armenien in mehreren Tageswanderungen erkunden. Mit weiten Bergpanoramen, kristallklaren Seen und einer tief verwurzelten Geschichte, die sich zwischen Klostermauern und kleinen sowie großen Städten entfaltet, haben wir die Gelegenheit, viele verschiedene Facetten der Region kennenzulernen. Wir werden auf die höchsten Gipfel und zu den schönsten Wasserfällen wandern und in die Geschichte der Region eintauchen, die von der persischen Herrschaft und der Nähe zum Iran geprägt ist – Einflüsse, die noch heute in der Architektur sichtbar sind. Neben der fantastischen Küche der Region erwarten uns auf der Reise auch saisonale Sommerfrüchte.
Die Wanderungen variieren in ihrem Schwierigkeitsgrad: Einige sind anspruchsvoller, mit Distanzen von bis zu 15 km und bedeutenden Höhenmetern. An anderen Tagen werden wir eher entspannte Stadtspaziergänge unternehmen, um die Städte im Süden zu erkunden und ein tieferes Verständnis für die Geschichte der Region zu gewinnen.